Letzten Sommer bin ich mal wieder auf die sogenannten Ebook-Reader aufmerksam geworden. Insbesondere die e-Ink Bildschirme, die durchgehend von den Geräten verwendet werden, haben mich interessiert. Und so bin ich eines Wochenende in die Stadt losgezogen um mir das mal genauer anzusehen. Mein erster Stopp beim Media-Markt war leider nicht besonders erfolgreich, da sie das Gerät zwar ausgestellt hatten, aber der Akku natürlich völlig leer war und man so das Gerät nicht ausprobieren konnte (ein Zustand, der bis zum heutigen Tage anhält!).
Also bin ich in eine Buchhandlung in der Innenstadt weitergezogen, die das Gerät auch haben sollten. Und tatsächlich bin ich bei Ravensbuch fündig geworden. Das sehr zuvorkommende Personal ließ mich das Gerät etwa eine Stunde lang testen, die ich mit den vorinstallierten Texten verbracht habe. Das Gerät hat mich sofort in den Bann gezogen und ich war auch drauf und dran sofort zuzugreifen, mir wurde jedoch empfohlen ein wenig zu warten, da aufgrund der bald anstehenden Buchmesse in Frankfurt wohl neue Geräte auf den Markt kommen sollten, was den Preis der älteren Generation deutlich drücken sollte.
Ein paar Wochen später ist diese Vorhersage auch tatsächlich eingetroffen und ich habe die Buchhandlung ein weiteres Mal besucht, um mir das Gerät endlich zu kaufen. Obwohl mittlerweile auch schon neuere Geräte vorhanden waren, die beispielsweise mit einem Touchscreen aufwarten können, habe ich mich dennoch für das ältere Gerät entschieden. Zum einen natürlich wegen dem Preis (ich habe es für 199€ erworben) aber auch weil ich das Gerät eben schon einmal in der Hand hatte und mich davon überzeugen konnte, dass es auch wirklich gut ist.
Jetzt, etwa drei Monate später, muss ich sagen: Der Kauf hat sich wirklich gelohnt! Ein paar tausend Seiten Bücher einfach so mit sich herumtragen zu können ohne unter der Last ein zu knicken wie ein Streichholz ist schon ziemlich fantastisch. Nun aber mal genug mit dem Geplänkel und zu ein paar Fakten und Bildern:
Der PRS-505 ist der erste Ebook-Reader, der “wirklich” (im Sinne von: sie machen Werbung dafür und verkaufen ihn auch an Kunden) von den Buchhandlungen vertrieben wird. Er besitzt weder WLAN noch sonst irgendwelche Funkgeräte, mit denen man sich Bücher direkt aus dem Internet holen kann. Statt dessen wird er über eine Mini-USB-Buchse an den Rechner angeschlossen. Dort wird er dann als normaler Datenträger erkannt, auf dem schon ein paar Dateien drauf sind (die vorher erwähnten vorinstallierten Bücher und ein paar Demobilder).
Intern besitzt der Reader 256MB Flash-Speicher, die für den Anfang ausreichen sollten. Zum Vergleich: Das Ebook von “Die Säulen der Erde” von Ken Follett mit knapp 950 Seiten ist etwa ein Megabyte groß. Sollte es dann doch einmal knapp werden, so kann man den Speicher leicht mit handelsüblichen Speicherkarten erweitern. Hierfür stehen dem Benutzer an der Oberseite des Gerätes ein SD- und ein Memory-Stick-Lesegerät zur Verfügung.
Das wichtigste Merkmal ist jedoch der Bildschirm, der etwa so groß ist wie eine Postkarte. Das Besondere ist die e-Ink-Technologie, durch die es möglich ist, den Bildschirminhalt aus nahezu jedem beliebigen Blickwinkel ohne Einschränkungen zu betrachten. Im Gegensatz zu einem normalen Laptop oder Handy-Bildschirm besitzt der e-Ink-Bildschirm jedoch keine eigene Lichtquelle, so dass man ähnlich wie bei einem normalen Buch auf eine externe Beleuchtung angewiesen ist. Dies hat den Vorteil, dass sich der Text auf dem Reader etwa genauso gut liest wie in einem richtigen Buch (die Oberfläche ist von der Reflektion des Umgebungslichts etwa vergleichbar mit einem Magazin).
Neben dem Bildschirm ist bei einem Gerät dieser Art auch der Akku von einer sehr großen Bedeutung. Auch hier hält wieder eine Besonderheit des Bildschirms Einzug, da diese Art von Bildschirm aufgrund der fehlenden Hintergrundbeleuchtung nur bei einer Änderung des Bildschirminhalts Strom verbraucht. Die Leistung des Akkus wird hier also nicht in Zeit gemessen, sondern in “Seitenwechseln”, wobei man laut Hersteller mit einer Akkuladung auf knapp 6.500 kommen soll. Dies kann ich zwar nicht bestätigen, allerdings muss ich sagen, dass ich mit der Akkuleistung soweit zufrieden bin. Das oben genannte Buch mit knapp eintausend Seiten konnte ich ohne “Zwischenladung” lesen, danach war jedoch fast das Ende erreicht. Jedoch bin ich mir sicher, dass noch nicht die volle Kapazität des Akkus erreicht ist und auch viel auf häufiges “Spielen” mit dem Gerät zurückzuführen ist.
Unterm Strich kann ich sagen, dass ich sehr zufrieden mit meinem Kauf bin und es jedem nur ans Herz legen kann, so ein Gerät einmal auszuprobieren, da der Umgang damit wirklich sehr bequem ist. Allerdings glaube ich, dass der Artikeltitel nicht Recht behalten wird und, ähnlich wie in dem Film auf den sich der Titel bezieht, noch mehr Bücher kommen werden, ob elektronisch oder nicht.
Gruß
Xp